Lomi Lomi Massage: Wellness aus Hawaii

Lomi Lomi

Lomi Lomi Massage: Wellness aus Hawaii

Massage

Die Lomi Lomi Massage, in ihrer Heimat Lomi Lomi Nui genannt, entstammt den Traditionen der Südsee, insbesondere des früher unabhängigen Inselreiches Hawaii. Dort ist die Massage Teil einer ganzheitlichen Heilbehandlung, so wie ayurvedische Massagen in Indien lediglich Teil der Heilslehre Ayurveda sind.

Bei der heute im Westen angebotenen Lomi Lomi Massage handelt es sich dagegen um eine reine Wellnessmassage, die lediglich einige Aspekte der hawaiianischen Heilbehandlung aufgreift. Wörtlich übersetzt bedeutet Lomi Lomi Nui so viel wie “großes kräftiges Kneten” und ist damit vielleicht nicht ganz so romantisch wie manche vermuten.

Die Lomi Lomi Massage im Westen

Bei der Lomi Lomi Massage wird mit viel Öl gearbeitet. Daher ist ein vollständiges Entkleiden in einem gut gewärmten Raum erforderlich. Die Massage beginnt in Bauchlage mit der Rückenpartie. Anschließend folgen die Gliedmaßen und die Vorderseite des Körpers.

Lomi Lomi

Die Massage erfolgt dabei nicht nur mit den Händen, sondern auch mit Unterarmen und Ellbogen. Eine Besonderheit der Lomi Lomi Massage ist der ständige Wechsel zwischen kurzen kraftvollen und langen fließenden Bewegungen. Dies erinnert an die enge Verbundenheit der Südseevölker mit dem Meer. Das hawaiianische Gefühl wird gerne mit Duftkerzen oder duftigen Ölen wie Kokosöl unterstrichen und manchmal sogar noch mit traditionellen hawaiianischen Klängen.

Wenn angeboten, lohnt es sich eine vierhändige Lomi Lomi Massage zu buchen, bei der zwei Masseure gleichzeitig arbeiten. Der Körper kann sich nicht auf so viele Hände auf einmal konzentrieren und gibt sich ganz der Entspannung hin.

Für wen ist die Lomi Lomi Massage geeignet?

In ihrer heutigen Wellnessform ist die Lomi Lomi Massage für eigentlich jeden geeignet. Sie wird in fast allen größeren Spas, Wellnesseinrichtungen und Thermalbädern angeboten und zielt auf die Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens ab.

Durch die Massage wird die Durchblutung des Körpers gefördert und die Dehnbarkeit der Gelenke erhöht. Daneben entfaltet sie eine entspannende Wirkung und setzt neue Kräfte frei. Besonders empfehlenswert ist sie darum für Menschen, die unter starkem Stress stehen, zum Beispiel Berufstätige, Eltern kleiner Kinder und Pflegende. Auch bei psychischen und mentalen Problemen wie Burnout und Depression kann die Massage kurzzeitig positive Effekte bewirken.

Von der Massage abgeraten wird lediglich bei akuten Erkrankungen, sowie bei bestimmten chronischen Beschwerden. Dies gilt dann aber für alle Massageformen. Wer unsicher ist, der sollte zunächst mit dem eigenen Arzt Rücksprache halten und den Masseur vor Beginn der Massage auf etwaige chronische Probleme hinweisen.

Das Mana der Polynesier

Ein wenig Hintergrundwissen zur hawaiianischen Kultur ist wichtig, um die Massage und ihre Wirkung zu verstehen. So dominiert im gesamten südpazifischen Raum, insbesondere in Polynesien, die Vorstellung von Mana, einer spirituellen Energie, die die gesamte Welt und jeden menschlichen Körper umfasst.

Mana lässt sich damit ein wenig mit dem chinesischen Qi vergleichen, das bei (süd-)ostasiatischen Massagetechniken eine wichtige Rolle spielt. Das Wort Mana selbst lässt sich mit Macht oder Energie übersetzen.

Lomi Lomi

Die ursprüngliche Massage zielte auf eine ganzheitliche Stärkung von Körper, Geist und Seele ab und war Bestandteil schamanischer Zeremonien. Körperliche, geistige und seelische Blockaden werden mithilfe der Massage gelöst, sodass das Mana wieder fließen und eine harmonische Balance hergestellt werden kann.

Ursprünglich wurden diese Massagen von Heilern und Schamanen (Kahuna) ausgeführt und war Teil eines Gesamtkonzepts, das auch spirituelle Gebete (Pule) und pflanzliche Medizin (La’au Lapa’au) umfasste. Der hawaiianische Name dafür lautete Ho’oponopono. Wörtlich übersetzt handelt es sich dabei um ein Vergebungsritual. Die Massagekenntnisse wurden innerhalb der Familien (‘ohana) weitergegeben, blieben aber lange Zeit den Hawaiianern vorbehalten.

Margaret Machado und die moderne Lomi Lomi Massage

Die hawaiianische Schamanin und Kupuna (Stammesältere) “Aunty” Margaret Machado erlernte die traditionelle Lomi Lomi Massage im 20. Jahrhundert von ihrem Großvater John Au auf Big Island. Anders als viele Hawaiianer war sie der Ansicht, dass die liebevollen Berührungen der Lomi Lomi Nui nicht länger nur den Einheimischen vorbehalten bleiben sollten.

Statt ihre Massagekenntnisse nur innerhalb der Familie weiterzugeben, gründete sie eine Massageschule am Ke’ei Beach auf Big Island, wo sie Interessanten aus aller Welt die Grundlagen der Lomi Lomi Massage beibrachte – übrigens zum Teil gegen starke Anfeindungen.

Noch bis zu ihrem Tod im Jahr 2009 massierte und lehrte sie selbst im Alter von 93 Jahren und ihr Name ist untrennbar mit der hawaiianischen Massage verbunden. Weil sich ihre Form über ihre aus aller Welt nach Hawaii gereisten Schüler entsprechend verbreitete, ist sie heute in reduzierter Wellnessvariante die Standardform der Lomi Lomi Massage.