Was ist Körperpsychotherapie?
Viele Menschen verspüren heute das Bedürfnis, sich selbst besser kennenzulernen – jenseits von schnellen Lösungen oder reiner Gesprächspsychologie. Besonders in einer lebendigen Stadt wie Berlin, in der Stress, Reizüberflutung und Leistungsdruck zum Alltag gehören, wächst das Interesse an ganzheitlichen Therapieformen. Eine davon ist die Körperpsychotherapie – ein Ansatz, der Körper und Psyche als untrennbare Einheit begreift.
Doch was bedeutet das konkret? Was unterscheidet körperorientierte Psychotherapie von anderen Therapieformen? Und für wen ist dieser Weg überhaupt geeignet?
Was steckt hinter dem Begriff „Körperpsychotherapie“?
Die Körperpsychotherapie basiert auf dem Verständnis, dass emotionale Erfahrungen nicht nur im Kopf, sondern auch im Körper gespeichert sind. Wer zum Beispiel unterdrückte Gefühle, Ängste oder alte Verletzungen mit sich trägt, zeigt diese oft – meist unbewusst – durch körperliche Symptome wie Muskelverspannungen, Erschöpfung oder flache Atmung.
Diese Form der Psychotherapie nutzt den Körper gezielt als Zugang zur inneren Welt. Die Annahme: Nur wenn wir wieder lernen, den Körper bewusst wahrzunehmen, können wir emotionale Blockaden aufspüren und lösen. Dabei kommen Methoden zum Einsatz, die nicht nur das Gespräch, sondern auch Bewegung, Atmung, Achtsamkeit und – je nach Ansatz – sogar Berührung einbeziehen.
Körper und Geist gehören zusammen
Dass Körper und Geist eng miteinander verbunden sind, ist heute wissenschaftlich gut belegt. Vor allem bei chronischem Stress, psychosomatischen Beschwerden oder posttraumatischen Belastungen zeigt sich, wie stark emotionale Zustände unseren Körper beeinflussen – und umgekehrt.
Fachleute wie Bessel van der Kolk oder Peter Levine (Begründer von Somatic Experiencing) haben in ihrer Forschung deutlich gemacht: Traumata hinterlassen oft Spuren im Nervensystem, die sich nur schwer rein verbal bearbeiten lassen. Die körperorientierte Psychotherapie geht deshalb davon aus, dass echte Heilung erst möglich wird, wenn auch der Körper aktiv in den Prozess einbezogen wird.
Was unterscheidet körperorientierte Psychotherapie von klassischen Ansätzen?
Während klassische psychotherapeutische Verfahren hauptsächlich über das Gespräch arbeiten und den Fokus auf Gedanken, Verhalten und Einsichten legen, geht die Körperpsychotherapie einen Schritt weiter. Hier steht das unmittelbare Erleben im Vordergrund – das, was im Moment im Körper spürbar ist.
Typische Unterschiede:
Klassische Therapie | Körperpsychotherapie |
Fokus auf Gedanken | Fokus auf Körperempfindungen |
Verbale Analyse | Körperliche Erfahrung |
Ziel: Verstehen & Verändern | Ziel: Spüren & Integrieren |
Gespräche im Zentrum | Bewegung, Atem, Achtsamkeit als Werkzeuge |
Vor allem Menschen mit psychosomatischen Symptomen, tiefen Erschöpfungszuständen oder dem Gefühl, den Kontakt zu sich selbst verloren zu haben, profitieren oft stark von diesem ganzheitlichen Zugang.
Typische Elemente einer körperpsychotherapeutischen Sitzung
Die Methoden in der Körperpsychotherapie sind vielfältig – je nach Ansatz und Therapeut:in. Dennoch gibt es einige gemeinsame Elemente, die in vielen Sitzungen eine Rolle spielen:
1. Körperwahrnehmung
Der erste Schritt ist meist, den eigenen Körper wieder bewusst zu spüren. Wo sitzt die Anspannung? Gibt es Stellen, die „taub“ oder überaktiv wirken? Allein durch achtsames Hineinspüren entsteht oft schon mehr Klarheit.
2. Atemübungen
Die Atmung ist ein zentraler Schlüssel zur Regulation des Nervensystems. In vielen Sitzungen kommen deshalb gezielte Atemübungen zum Einsatz, um innere Unruhe zu beruhigen oder unterdrückte Gefühle zu lösen.
3. Bewegung und Ausdruck
Gefühle, die sich im Körper festgesetzt haben, können durch kleine Bewegungen oder Gesten wieder ins Fließen kommen. Auch Stimme, Haltung oder Mimik können einbezogen werden – nicht zur „Darstellung“, sondern als Ausdruck innerer Prozesse.
4. Berührung (je nach Methode)
Einige Methoden – etwa die Grinberg Methode oder biodynamische Verfahren – arbeiten ergänzend mit achtsamer Berührung. Diese soll Spannungen lösen oder blockierte Körperbereiche ins Bewusstsein bringen. Immer gilt: Berührung geschieht nur mit explizitem Einverständnis.
Für wen eignet sich dieser Weg?
Viele Menschen kommen zur Körperpsychotherapie in Berlin, weil sie das Gefühl haben, dass rein kognitive Ansätze nicht ausreichen. Häufige Anliegen sind:
- Anhaltende Stressbelastung oder Erschöpfung
- Psychosomatische Symptome ohne medizinische Ursache
- Traumatische Erfahrungen (z. B. Unfälle, Übergriffe, emotionale Vernachlässigung)
- Identitätskrisen, Selbstzweifel oder emotionale Leere
- Das Bedürfnis nach einer Selbstfindung Therapie
- Schwierigkeiten mit Nähe, Grenzen oder Lebensentscheidungen
Gerade in einer Großstadt wie Berlin, wo viele Menschen unter Druck stehen und sich oft „vom eigenen Körper entfernt“ fühlen, bietet diese Arbeit eine kraftvolle Möglichkeit, sich selbst wieder näherzukommen.
Kleine Körperpsychotherapie-Übungen für zu Hause
Nicht immer braucht es gleich eine ganze Sitzung – auch im Alltag kannst du kleine Impulse setzen, um deine Körperwahrnehmung zu stärken:
- Atembeobachtung: Setze dich für ein paar Minuten ruhig hin und spüre, wie dein Atem kommt und geht – ganz ohne ihn zu verändern.
- Spürpause: Stelle dir mehrmals am Tag die Frage: Wie fühlt sich mein Körper gerade an? Bin ich verspannt, angespannt oder ruhig?
- Mini-Bewegung: Folge einem Impuls deines Körpers – dehne dich, rolle deine Schultern oder lege eine Hand auf deinen Bauch. Was verändert sich?
Diese kleinen Momente der Achtsamkeit können ein erster Schritt sein, um die Verbindung zu dir selbst wiederherzustellen – und einen gesunden Umgang mit Stress zu fördern.
Fazit: Ganzheitliche Therapie für mehr innere Balance
Die Körperpsychotherapie ist kein schneller „Fix“, sondern ein Weg, sich selbst wieder tiefgreifend zu begegnen – jenseits von Rollen, Ansprüchen oder Masken. Wer bereit ist, auch dem Körper zuzuhören, kann oft überraschende Erkenntnisse gewinnen und echte Veränderungen erleben.
Ob du nun in Berlin wohnst und nach Somatic Experiencing, der Grinberg Methode oder einer anderen ganzheitlichen Therapie suchst: Der erste Schritt ist immer der Kontakt zu dir selbst. Und manchmal beginnt dieser Kontakt mit etwas ganz Einfachem – einem Atemzug.
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