Verspannungen durch Wellnessmassagen lösen

Massage

Verspannungen durch Wellnessmassagen lösen

Massage

Überall wird mit Wellnessmassagen geworben, doch was bedeutet dieser Begriff überhaupt? Um ihn zu erklären, lohnt sich zunächst ein kleiner Blick in die Vergangenheit.

In vielen Teilen der Welt gehören Massage seit Jahrhunderten zur Alltagskultur. Häufig sind sie Teil eines gesundheitlichen Gesamtkonzepts wie der indischen Heilslehre Ayurveda, die wiederum andere asiatische Formen wie die traditionelle Thai Massage beeinflusste. Im Orient entwickelte sich der Hamam im frühen Mittelalter direkt aus der Badekultur der alten Römer und der ihnen folgenden Byzantiner weiter.

Lediglich im strenggläubigen christlichen Europa, wo jede Art von Körperkontakt als anrüchig galt und es die Menschen mit der Körperhygiene nicht so genau nahmen, spielten Massagen keine Rolle.

Medizinische Massagen und Wellnessmassagen

Dies änderte sich erst im 19. Jahrhundert, als der Schwede Pehr Henrik Ling quasi im Alleingang die moderne Gymnastik mit Calisthenics und die moderne europäische Massage erfand. Diese wird bis heute als schwedische Massage bezeichnet und verbreitete sich schon bald in anderen Ländern, darunter auch in Deutschland.

Allerdings gilt die schwedische Massage als medizinische Massage, die nur von entsprechend ausgebildeten Physiotherapeuten und Masseuren in anerkannten Praxen durchgeführt werden darf. Um sie zu erhalten, ist ein ärztliches Rezept erforderlich. Dafür tragen die Krankenkassen in der Regel einen Teil der Kosten.

Mit der rasanten Ausbreitung alternativmedizinischer Konzepte und der “New Age”-Philosophie der 60er- und 70er-Jahre entdeckten Europäer auch andere uralte Heilmethoden wie Ayurveda wieder. Unzählige Blumenkinder, die auf dem Hippie Trail nach Indien zogen, kehren mit rudimentäre Yoga- und Massagekenntnissen zurück.

So setzte sich allmählich das Konzept der Wellnessmassagen durch. Diese gelten nicht als medizinische Massagen und können im Prinzip von jedem angeboten werden, der einen entsprechenden Kurs absolviert hat. Die Kosten werden grundsätzlich nicht von Krankenkassen übernommen.

Mehr noch: Wellnessmassagen sollten nur von körperlich gesunden Menschen in Anspruch genommen werden. Sie dienen der Entspannung und Entschleunigung. Bei gesundheitlichen Beschwerden ist es nach wie vor angebracht, zunächst den Arzt aufzusuchen und von ihm ein Rezept für medizinische Massagen vom Physiotherapeuten zu erhalten.

Wellnessmassagen im Alltag

So richtig in Schwung kam das Angebot an Wellnessmassagen erst in den 90er-Jahren, als überall im Land neue Wellnessanlagen wie Pilze aus dem Boden schossen: Thermalbäder mit angeschlossener Abteilung für Wellnessbehandlungen, Hotels, die ihre altbackenen Hallenbäder komplett neugestalteten und sich als Wellnesshotels neu erfanden, Day Spas in größeren Städten und vieles mehr.

Einen besonders großen Boom erlebte die Thai-Massage, die häufig von in Deutschland lebenden Thailänderinnen angeboten wird und die zunächst mit so einigen falschen Erwartungen männlicher Kunden zu kämpfen hatte.

Entspannen

Zum einen griffen die neuen Wellnessmassagen uralte Heiltraditionen aus aller Welt auf, zum anderen adaptierten sie Konzepte für ihre jeweiligen Heimatregionen. Die Hot Stone Massage mit heißen Steinen wird in Deutschland beispielsweise gerne in vulkanischen Regionen wie der Eifel angeboten, wo sie mit angeblich echtem Vulkanstein der Region durchgeführt wird. An der Küste wird gerne mit Thalasso-Behandlungen geworben, die sich die Kraft des Meerwassers zunutze machen.

Auch wurden Wellnessmassagen immer stärker nach bestimmten Zielgruppen diversifiziert. So gibt es heute spezielle Massagen für Schwangere, für Kinder und Jugendliche oder für Paare. Der Kreativität sind dabei scheinbar kaum Grenzen gesetzt.

Wellnessmassagen im Überblick

Einige Beispiele für die heute angebotenen Wellnessmassagen:

  • Rückenmassagen zur Entlastung der bei Erwachsenen am häufigsten verspannten Körperpartie Nacken-Schultern-Rücken;
  • Ganzkörpermassagen;
  • Aromatherapiemassagen mit sorgfältig ausgesuchten Ölen
  • Kräutermassagen (mit oder ohne Kräuterstempel)
  • Salz-Öl-Massagen zur gleichzeitigen Verbesserung des Hautbildes
  • Hot-Stone-Massagen
  • Fußreflexzonenmassagen nach chinesischem Vorbild
  • Thai-Massagen (manchmal auch als balinesische oder chinesische Massagen angeboten)
  • Japanische Shiatsu- und Reiki-Massagen
  • Ayurvedische Massagen mit indischen Wurzeln
  • Lomi Lomi Massagen mit hawaiianischem Ursprung
  • Vierhändige Massagen

Daneben gibt es noch unzählige weitere Abwandlungen, die sich jedoch nur noch in Details unterscheiden, ohnehin manche Konzepte, die nur noch so gerade als Wellnessmassagen durchgehen. Dazu zählt zum Beispiel die Klangschalenmassage, bei der Klangschalen in verschiedenen Größen zum Klingen gebracht und über den bekleideten Körper gehalten werden. Die Schwingungen der Schalen erzeugen nicht nur verschiedene Töne, sondern auch Vibrationen, die den Körper entspannen lassen.

Das Ambiente der Wellnessmassagen

Bei medizinischen Massagen steht die heilende Wirkung im Mittelpunkt. Dies bedeutet, dass die Massage meist in einem schlichten Praxisraum des behandelnden Physiotherapeuten stattfindet und meist nur 25 Minuten dauert. Dabei soll konkret die betroffene Körperpartie behandelt werden.

Wellnessmassagen vermitteln dagegen ein ganzheitliches Erlebnis. Die Räumlichkeiten sind vorwiegend in sanftes Licht getaucht und mit entsprechender Deko verziert, zum Beispiel mit asiatischen Schnitzereien aus dunklen Tropenhölzern, exotischen Bildern, Statuen und ähnlichem.

Wellnessmassage

Dazu verströmen Duftkerzen oder Duftöle einen bezaubernden Duft, der zusätzlich für Entspannung sorgt und im Hintergrund verstärken spezielle Soundtracks wie das Plätschern eines Wasserfalls oder Vogelgezwitscher im Dschungel für das besondere Ambiente.  Alles zusammen sorgt dafür, dass sich der oder die Massierte während der gesamten Wellnessmassage in einem entrückten Zustand fernab des stressigen Alltags befindet und so zur Ruhe kommt.

Was ist noch wichtig bei Wellnessmassagen?

Zum Anbieten und Durchführen von Wellnessmassagen ist keine spezielle Berufsausbildung erforderlich. Oft sind es ausgebildete Physiotherapeuten und andere Personen mit Vorkenntnissen, die sich in verschiedenen Massagetechniken weiterbilden lassen.

Andere erwerben Kenntnisse bei längeren Aufenthalten im Ausland, zum Beispiel in Indien und Sri Lanka, den Mutterländern des Ayurveda, oder in Thailand. In jeden Fall ist es sinnvoll, Wellnessmassagen entweder an Orten mit sorgfältigen Auswahlprozessen (wie Thermalbädern oder gehobenen Hotels mit angeschlossenem Spa) zu buchen oder bei privaten Anbietern ihre Qualifikationen zu erfragen. Meist können diese bereits auf der Website eingesehen werden.

Umgekehrt gilt natürlich für Anbieter, dass sie entsprechende Fortbildungskurse absolviert haben und die gewünschten Nachweise erbringen können. Außerdem sollten sie sich vor der ersten Behandlung Zeit für neue Patienten und Patientinnen nehmen, etwaige Vorerkrankungen in Erfahrung bringen und nach ihren Wünschen und Erwartungen fragen. So kann ein Vertrauensverhältnis entstehen, durch das die Wellnessmassagen auch wirklich zur erhofften Erholung führen.